Norbert Kasseroler - Intercable

Was hat dich bewogen diese Stelle im Ausland bzw. das Angebot eines Auslandseinsatzes anzunehmen?

Im Laufe des Lebens steht man immer wieder vor neuen Herausforderungen. Arbeiten im Ausland hebt diese Herausforderungen auf ein neues Level. Die Sprache, die Kultur und die fremde Umgebung machen einfache Aufgaben oft zur Challenge. Diese zu meistern und dabei die Gewissheit zu haben, jedes Mal etwas zu lernen ist für mich einer der größten Beweggründe ins Ausland zu gehen. Diese Erfahrungen kann dir niemand mehr nehmen.

Was ist deine Tätigkeit vor Ort?

Aufstellen und Inbetriebnahme neuer Produktionsanlagen in den jeweiligen Standorten. Dazu gehört auch der gesamte Beschaffungsprozess von der Bestellung bis zur Vorabnahme beim Lieferanten.

Wie lange dauert jeweils dein Aufenthalt im Ausland?

Zwischen 1 und 3 Wochen.

Wie hast du dich vor Ort zurechtgefunden und wie findest du die Leute/Mitarbeiter?

In China sind die Leute sehr freundlich und zuvorkommend. Man darf aber keine Angst vor Körperkontakt haben. Häufige Berührungen, klopfen auf die Schulter gehört einfach dazu. Zur Eigenart der Chinesen gehört, dass sie Anweisungen zwar ausführen, aber nur selten die Initiative ergreifen. Im Arbeitsalltag muss man sich deshalb einfach um alles mehr kümmern. Generell ist die Arbeitsweise eher chaotisch und nicht sehr strukturiert. Auch die sprachlichen Barrieren ist nicht zu unterschätzen. Englisch wird nur vom Führungspersonal gesprochen und das nicht immer fließend. Auch außerhalb der Firma gibt es nur wenige Lokale, in denen man englisch sprechen kann. Selbst eine simple Taxifahrt kann so zu einer Herausforderung werden.

Hattest du Probleme mit der fremden Kultur?

Definitiv JA. Wenn ich an unser Werk in Ningbo denke, sind allei- ne schon die Tischmanieren der Chinesen eine Herausforderung. Beim Essen (dem Chinesen das wichtigste Thema) ist alles erlaubt. Ein JA bedeutet manchmal auch NEIN. Speziell bei Trainings wird man als Antwort auf eine Frage fast immer ein JA hören. Hier gibt es eigentlich nur eine Regel und diese lautet hartnäckig bleiben und immer wieder vorzeigen und sie selbst wiederholen lassen bis eine gewisse Routine eintritt.

Heimweh?

Ist ein ständiger Begleiter. Wichtig ist, dass der Kontakt zur Familie auch im Ausland weitergelebt werden kann. Speziell meine 4-jährige Tochter Anna freut sich über jeden Anruf, egal von wo er kommt.